Apples legendäre Produktpräsentation WWDC wartet jedes Jahr mit einer ganzen Reihe neuer Innovationen rund um den Apple Kosmos in Software und Hardware auf. Was diese Neuerungen für uns als Tester*innen und unsere Kolleg*innen aus dem Development bedeuten und was die wichtigsten Entwicklungen auf WWDC 2020 aus unserer Sicht sind, haben wir nach den ersten Meldungen zur WWDC 2020 hier zusammengefasst.
Neuer Schritt in Richtung Augmented Reality
Das Software Development Kit ARKit 4 für Augmented-Reality-Anwendungen erhält eine neue Schnittstelle: Die Depth API wurde dafür entwickelt, um Informationen aus dem LiDAR Sensor des iPad Pro auszulesen. Laut dem Entwicklerblog Mantra Labs soll diese API völlig neue Apps möglich machen, nämlich im Bereich des virtuellen Designs, der Landschaftsgestaltung, der Architektur und Produktionsplanung direkt am zukünftigen Einsatzort.
Tester*innen, die sich schon jetzt mit den Herausforderungen von Augmented Reality Apps software- und hardware-seitig beschäftigen, dürfte diese Nachricht eine weitere Bestärkung sein. Da sich die AR-Branche im Vergleich langsam entwickelt und oft zusätzliche Devices, auf jeden Fall aber immer aktuelle Endgeräte nötig sind, um AR-Anwendungen zu testen, ist Expertise in diesem Bereich für Tester*innen und Entwickler*innen gleichermaßen ein Alleinstellungsmerkmal.
iOS 14 SDK unterstützt jetzt bis zu 100 interne Tester in Testflight
Bessere Zusammenarbeit von Entwickler*innen und Tester*innen ermöglicht jetzt die Apple Deployment-Plattform Testflight. Beta-Releases, die mit Xcode 12 entwickelt wurden, können jetzt mit bis zu 100 internen Tester geteilt und auf iOS 14, tvOS 14 und watchOS 7 getestet werden. Apple hatte dazu vorgestern seine Xcode 12 Beta veröffentlicht, die ab diesem Herbst der Standard für künftige Entwicklungen sein soll.
Für Entwickler*innen und Tester*innen gibt es außerdem einige neue Features zu beachten, die sich in Apps integrieren lassen:
- Für watchOS: Künftig lassen sich in Apps für die iWatch Hotspots konfigurieren und WiFi-Zugriffe konfigurieren.
- Für tvOS: Apple TV Apps erhalten ab jetzt die Möglichkeiten User-Management-Funktionen zu integrieren und Siri wird jetzt auch endlich Teil des tvOS.
- Weiterhin hat Apple auf den verschiedenen OS weitere Funktionen verbessert, die die Konnektivität, virtuelle Adressenvergabe und Autofill-Features betreffen.
iOS 14 – Widgets werden wichtiger
Die Beta für iOS 14 ist draußen und Entwickler*innen haben bis zum Herbst die Möglichkeit für das neue System zu entwickeln und Tester*innen die Chance neue Herausforderungen zu identifizieren. Eine große Neuerung für das iOS14 ist die verbesserte Integration von Widgets auch in den Homescreen. Dabei lassen sich die Widgets jetzt übereinander stapeln und dann durchscrollen oder in beliebigen Größen überall im Sidescrolling des Homescreens zwischen die anderen App-Icons legen.
Für Entwickler bedeutet das aber vor allem: Mach alles neu! Denn die Widgets müssen nun anders konzipiert und an die Schnittstellen des OS angedockt werden. Außerdem müssen sie auf unterschiedlichen Screensizes gut aussehen und entsprechend skalieren. Das wird besonders dann notwendig, wenn Nutzer die neuen Smart Widget Stacks benutzen, bei denen iOS 14 per Auto-Suggestion Widgets auf die Positionen im Stack legt. Auto-Suggestion ist auch das Schlagwort für die neue App-Library von iOS 14, die neben einer alphabetischen Ordnung á la Android auch automatisch Apps in Kategorien gliedert. Für Tester*innen heißt es hier besonders gut hinzugucken: Erkennt das System die App auch in der richtigen Kategorie und ordnet es entsprechend zu?
App-Strips: Der neue Tester-Alptraum?
Mit iOS 14 führt Apple aber auch noch etwas ganz Neues ein. Sogenannte App-Strips, schnell zu installierende, verkürzte Miniversionen von vollständigen Apps. Sie alle werden unter einem App-Store-ähnlichen Icon versammelt. Auf Tester*innen kommen hier neue Herausforderungen zu:
Zum einen eine Flut von Minianwendungen, die natürlich in ihren jeweiligen Nutzungskontexten funktionieren müssen. Zum anderen dienen diese Strips aber auch als Sprungbrett zu Vollinstallation der App: Die Nutzungsweise vom in den Strip ausgegliederten Microservice verändert automatisch auch die Erwartungshaltung von Usern an die Full-Service-App. Aktiviert werden diese Strips über QR-Codes, NFCs oder Links – je nachdem, wofür sich Entwickler*innen entscheiden.
Weitere Entwicklungen bei iOS 14 und Apple Devices
Bei Appmatics versuchen wir unser Auge auf Challenges, Trends und neue Entwicklungen rundum das Testing von Apps und Software zu haben. Bei der WWDC 2020 gab es viel Neues zu entdecken und auch wenn wir nicht in Tiefe über alle Neuerungen für Tester*innen und Entwickler*innen sprechen können, sollen hier zum Schluss noch wichtige Neuerungen zusammengefasst werden:
- Der iTap: iOS 14 soll es ermöglichen mit einem Fingertippen auf die Rückseite des Gerätes verschiedene Features möglich zu machen. Das geht auch mit zweifachem oder dreifachem Tippen. Hier kommt eine ganze Reihe neuer Anwendungsbereiche auf Entwickler*innen und Tester*innen zu.
- Die iOSification des Macs: Alle Apps für iOS sollen auch in Zukunft nativ auf dem Mac laufen können. Dafür rüstet Apple zukünftige Macs mit ARM- anstelle von Intel-Prozessoren aus, die diese Komplexität ermöglichen. Diese Entwicklung wird die Nutzung von Apps und deren Test-Environments und Use Cases nachhaltig beeinflussen.
Die nächsten Monate werden uns die Zeit geben noch einige der Innovation genauer ins Auge zu fassen. Zu Fragen, um die Entwicklungen bei Apple bei der WWDC 2020 und welche Auswirkungen das auf Euer App-Testing hat, kontaktiert gerne auch uns bei Appmatics.