Wann immer es um die Entwicklung von Smartphone Apps geht, stellt sich die Frage, ob es sich um eine Native App oder doch lieber um eine Hybrid App handeln soll. Leider ist die Antwort auf diese Frage auch bei genauerem Hinschauen gar nicht so einfach. Vor allem die Wünsche des Kunden, die verfügbare Zeit sowie das vorhandene Budget spielen hier eine wichtige Rolle. Doch was ist überhaupt der Unterschied zwischen Native- und Hybrid Apps und welche Applikation ist besser für ein bestimmtes Projekt geeignet?
Native Apps
Bei Native Apps handelt es sich um Smarphone oder Tablet Applikationen, die speziell für ein bestimmtes Betriebssystem entwickelt wurden. Handelt es sich um eine App für iOS, dann ist in der Regel Swift für die Entwicklung verwendet worden. Für Android Apps hingegen wird zumeist Java und – neuerdings – Kotlin verwendet. Der größte Vorteil von Native Apps ist wohl ihre Performance und Leistung. Da sie speziell für ein bestimmtes Betriebssystem entwickelt wurden, können alle Aspekte in Punkto Leistung und Möglichkeiten ausgenutzt werden. Kompromisse, wie etwa bei Hybrid Apps, die mehrere Betriebssysteme bedienen müssen, fallen nichts ins Gewicht. Weitere Vorteile sind die einfachere Nutzbarkeit und ein einfacherer Zugang zu bestimmten Funktionen, die Teil des Smartphones sind. So findet sich ein User mit einer für iOS entwickelten Native App schnell und problemlos zurecht, da die App speziell für dieses System entwickelt wurde. Auch Zugang zu Funktionen, etwa wie Kamera oder GPS ist häufig deutlich einfacher. Weitere Vorteile, die jedoch nicht ganz so stark ins Gewicht fallen, sind die für gewöhnlich bessere Sichtbarkeit im App Store sowie die Notwendigkeit einer Internetverbindung. Da Native Apps für die User der Endgeräte in der Regel besonders einfach zu bedienen sind, erhalten sie bessere Bewertungen und werden von den App Stores häufig besser hervorgehoben. Außerdem ist eine Internetverbindung zur Nutzung der Apps bei einer Native App meistens nicht erfoderlich. Eine Hybrid App hingegen erfordert fast immer eine Internetverbindung.
Hybrid Applications
Spricht man von einer Hybrid App, dann handelt es sich in der Regel über eine Web Applikation, die mit einem Native App Shell getarnt wird, damit Sie von einem Smartphone ausgeführt werden kann, auch wenn dieses nicht ein bestimmtes Betriebssystem nutzt. Aus diesem Grund können Hybrid Apps sofort und ohne Probleme in allen App Stores veröffentlich werden. Darüber hinaus ist die Entwicklung meistens schneller, einfacher und kostengünstiger. Ein neues Gerät kann nämlich in der Regel schon durch das Hinzufügen von nur einer Zeile Code erreicht werden. Verschiedene Sicherheitsfunktionen und das Permission Management erfodern jedoch häufig weitere Kenntnisse von den Entwicklern, oder es muss ein Native Entwickler hinzugezogen werden.
Vorteile von Hybrid Apps
Der größte Vorteil der Hybrid Applikationen ist die günstige und schnelle Entwicklung. Im Vergleich zu Native Apps sind die Kosten eher gering und die App kann sofort nach der Veröffentlichung in allen gängigen App Stores zum Verkauf angeboten werden. Bei Native Apps müsste hingegen für jedes Betriebssystem eine eigene App entwickelt werden. Das heißt doppelte Kosten und doppelte Arbeit. Außerdem ist die Entwicklung von Hybrid Apps für den Entwickler deutlich einfacher. Kenntnisse in C# sind in der Regel ausreichend. Es sind keine individuellen Kenntnisse für jedes Betriebssystem, etwa Java, Swift, etc. erforderlich.
Native oder Hybrid App?
Mit den oben genannten Informationen kann man sich nun ein gutes Bild über die Vorteile der verschiedenen Apps machen. Doch welche App ist nun die Richtige? Das hängt, wie anfangs schon erwähnt, von dem Projekt sowie von der verfügbaren Zeit und dem Geld ab. Soll es schnell gehen und sollen möglichst viele Kunden für möglichst wenig Geld bedient werden, dann ist eine Hybrid App sicherlich die beste Wahl. Ist hingegen eine qualitiv hochwertige App das Ziel, bei deren Entwicklung Geld und Zeit eher weniger wichtige Faktoren sind, dann sollte man sich für die Entwicklung einer Native App entscheiden. Die Entscheidung muss jedoch von Projekt zu Projekt individuell getroffen werden.
Fazit
Die Frage nach einer Native oder Hybrid App lässt sich nicht pauschal beantworten. Vielmehr gilt es für jedes Projekt individuell zu schauen, welche Erwartungen an die App gestellt werden und welche Ressourcen zur Verfügung stehen. In der Regel ist die Native App immer die bessere Wahl, da so die Funktionen und die Ressourcen eines Betriebssystems effizient genutzt werden können. Die Entwicklung ist jedoch teuer, zeitaufwendig und es sind mehrere Entwickler erforderlich. Hybrid Apps hingegen sind günstig und schnell entwickelt, büßen jedoch meist an Funktonalität und Bedienbarkeit deutlich ein.