Neue Hardware gab es keine auf dem diesjährigen „Hey Google Smart Home Summit“, dafür zahlreiche Neuerungen und Updates im Bereich Smart Home. Zum selben Zeitpunkt stellte Google auch die zweite Beta des neuen Android 11 zum Testen zur Verfügung. Wir haben uns angeschaut, was da besonders interessant und herausfordernd für Entwickler*innen und Tester*innen wird.

 

Das wichtigste zuerst: Android 11 kommt.

Alle Entwickler*innen sollten aufhorchen, denn die Android 11 Betaversion 2 wurde erfolgreich veröffentlicht und bietet bereits jetzt Plattformstabilität – das bedeutet: Alle APIs funktionieren bereits vollumfänglich und am Grundsetting wird sich nichts mehr ändern. Dementsprechend können Developer schon jetzt beginnen, ihre Apps für Android 11 zu entwickeln. Allerdings ist die Beta gerade noch exklusiv für Googles hauseigene Pixel Phones (Pixel 2 – Pixel 4) herunterladbar, die wir bereits mit der Beta ausgestattet haben.

Schon im September soll das Betriebssystem offiziell veröffentlicht werden – bis dahin werden auch andere Smartphone-Hersteller ihre Geräte für Android 11 vorbereiten.

 

Android 11 – das erwartet Tester*innen

Android 11 wartet mit einer ganzen Reihe an neuen Features auf, dazu gehören neben einem neuen Media Player die Möglichkeit des Screen Capturing mit internem und externem Sound. Es wäre also kein Wunder, wenn eine ganze Reihe von Apps – besonders Social Video Apps á la Instagram, Tiktok oder YouTube – hier an die API wollen. Natürlich bedeutet das für neue Apps auch: Mehr Testaufwand!

Schon Android 10 wollte sogenannte Bubbles einführen, allerdings schafften die kleinen Chatfenster, die wie der Facebook Messenger auf dem Screen aufpoppen und Chats beinhalten, es nicht in die finale Version. Android 11 realisiert nun, was der Vorgänger nicht tat: User können sich eine Bubble für jeden Messenger erstellen. Dass das Ganze noch nicht so hervorragend funktioniert, ist natürlich der Beta geschuldet – Notifications überlagern sich und könnten so übersehen werden. Bis zum Release sollte das aber deutlich besser werden und auch mit mehr Messengern funktionieren. Wer als Tester also in Zukunft Instant Messenger auf dem Tisch zu liegen hat, muss auch diese neue Funktion mitbedenken und testen.

Auch neu in Android 11 ist das lange und heiß erwartete Nearby Share, welches das Pendant zu Apples AirDrop darstellt. Dafür musste Android eine seiner großen Schwächen, die reibungslose Konnektivität zwischen Geräten, angehen. Genutzt wird es vor allem für den Austausch von Dateien, wie Musik, Fotos und anderen Dokumenten. Denkbar sind also vor allem Share-Anwendungen in Apps. User müssen, um sichtbar zu werden, den Nearby Share Button drücken. Geräte können dann innerhalb von 30 Zentimetern miteinander Daten austauschen. Die Option wird also meistens dann auftauchen, wenn User in einer App den „Teilen“-Button drücken. Außerdem soll die Verknüpfung mit vielen Betriebssystemen möglich werden: Also das einfache Verbinden mit allen möglichen Windows 10 oder Apple Devices. Es bleibt abzuwarten, ob sich Nearby Share schon mit Android 11 als schnelle Datenübertragung durchsetzen kann.

 

Neue Smart Home Funktionen

Jetzt kommen wir aber zum eigentlichen Kern des „Hey Google Smart Home Summits“ vom 8. und 9. Juli, denn hier gab es eine ganze Reihe neuer Entwicklungen, die Tester*innen und Entwickler*innen betreffen. Smart Home wird immer komplexer und dort, wo es für den Nutzer einfacher wird, taucht mehr Arbeit für die Entwickler auf.

So ist es zum Beispiel beim neuen „App Flip“. Damit vereinfacht Google das Einloggen in Dritthersteller Apps aus der Google Home App heraus: Wer zum Beispiel Philips Hue aufrufen will, wenn er oder sie vorher im Google Home war, muss nun nicht mehr den Home-Button drücken, die App aufrufen und hin- und herwechseln. Wenn ein Einloggen notwendig wird, ist das auch direkt über die Google Home App möglich. Das ist toll für Verbraucher, aber natürlich wieder mehr Arbeit für‘s Development, das diesen Komfort fortan bieten muss und letztlich auch eine weitere Instanz im Testprotokoll von uns Tester*innen.

Erfreulich hingegen ist die neue Monitoring-Funktion und das erweiterte Logging in den Smart Home Analytics. Entwickler können sich individuelle Alarme einstellen, wenn bestimmte Features Ihrer Smart Home Apps nicht funktionieren oder Devices nicht miteinander kommunizieren wie gewünscht. Smart Home Analytics erhält ein erweitertes Dashboard mit Metriken für Request Breakdowns oder tägliche Nutzer, was sich sowohl fürs Development als auch fürs Testing hilfreich erweisen wird.

Diese Unterstützung für DevOps durch die Smart-Home-Macher von Google setzt sich dann beim Device Access Program fort, einer Oberfläche, in der sich künftig alle Entwicklungsprojekte managen lassen.

 

Neue Devices bleiben die größte Herausforderung

Die größte Herausforderung wird für Tester*innen und Zukunft aber eine ganze Reihe von neuen Devices im Google Smart Home Assistenten sein: Schon im April hatte Google angekündigt, eine ganze Reihe von Entertainment Devices für das Smart Home zugänglich machen zu wollen, darunter die Xbox, verschiedene Smart-Lautsprecher und mehr. Jetzt hat Google die API für jede Form von Smart TV, Smart-Lautsprecher, Licht und andere Geräte freigegeben.

Besonders toll ist das natürlich für die Dritthersteller und Endverbraucher, die jetzt alle ihre Geräte aus einem Smart Home System heraus ansteuern und miteinander verknüpfen können. Gerade für App-Entwickler*innen und Tester*innen bedeutet diese Öffnung aber, eine zusätzliche Ebene mitdenken zu müssen: Neben der Funktionalität einer Hersteller-App auf allen Geräten und der reibungslosen Kommunikation zwischen dem Smart Home Device und dem Smartphone, auf dem die App läuft, muss jetzt also auch noch die Kommunikation zwischen dem Google Smart Home und den beiden anderen Instanzen laufen.

Zum Glück haben wir bei Appmatics solche Entwicklungen langfristig auf dem Schirm und testen diese – wie immer – mit echten Tester*innen auf echten Geräten in den entsprechenden Nutzungsszenarios. Egal ob Google Home, Apple Home oder Amazon.

Fit für Android 11?

Wir haben bereits jetzt die ersten Geräte mit der neuen Android 11 Beta ausgestattet. Wir prüfen gerne für Sie, ob ihre App fit für Android 11 ist und beim offiziellen Release keine bösen Überraschungen auf Sie warten. Wir beraten Sie gerne zu Updates und weiteren Fragen in Sachen App-Testing.