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Chancengleichheit in der IT-Branche: Wie Unternehmen Frauen in der IT-Branche fördern können

Janina

Es ist kein Geheimnis, dass technische Berufe immer noch vorwiegend von Männern ausgeübt werden. Insbesondere IT-Unternehmen tun sich schwer, Frauen für ihre Branche zu begeistern und langfristig zu binden. Nicht mal jede*r fünfte Beschäftigte in der IT-Branche ist eine Frau, obwohl der Technologiebereich mit zu den zukunftsorientiertesten Branchen zählt. Doch wie können Unternehmen in der IT-Branche dem entgegenwirken und zukünftig für eine höhere Frauenquote sorgen?  Das zeigen wir euch im Folgenden! 

Geschlechterrollen in der Arbeitswelt

 

Vor allem der IT-Bereich hat sich zu einer von Männern dominierten Arbeitswelt entwickelt. Dabei war Programmieren in den 80er-Jahren noch ein absolut typischer Frauenjob. Zwar ging es damals dabei mehr um Fleißarbeiten für Bürokräfte mit einem eher niedrigen Status, jedoch waren Frauen somit die ersten Programmierenden! 

Grace Hopper, die mit dem ersten vollelektrischen Rechner der Welt arbeitete, war einer der Pionierinnen der Informatik. Die Bezeichnung „Bug“ stammt von ihr. Außerdem ist sie für die Erfindung des Compilers verantwortlich. Sie war der Meinung, dass Frauen besser zum Coden geeignet sind. Ihre Begründung:

„Man muss vorausplanen und alles so terminieren, dass es fertig ist, wenn man es braucht. Das geht nur mit Geduld und dem Blick für Details. Frauen sind Naturtalente im Programmieren.“ 

Natürlich waren die Geschlechterrollen in der Arbeitswelt früher andere als heute. Frauen waren oftmals für den Haushalt zuständig und durften, wenn nur geringfügige, niedere Arbeiten ausführen. Diese klassische Verteilung gibt es natürlich schon längere Zeit nicht mehr, trotzdem ist die Erkenntnis von Grace Hopper ein wenig in Vergessenheit geraten, und es gibt immer noch Branchen, die als „männertypisch“ oder „frauentypisch“ bezeichnet werden. 

Nur knapp 18% der Arbeitnehmer*innen in der IT-Branche in Deutschland sind heute Frauen (Quelle: Business Insider). Von Frauen mit einem Abschluss im IT-Bereich, arbeiten im Alter von 30 Jahren nur noch 20% in diesem Bereich. So heißt es in einem Bericht des Kompetenzenzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit.  

Doch woran liegt das? 

 

Frauenmangel in der IT-Branche: Die Ursachen

An den Arbeitsbedingungen in dieser Branche mag es wohl nicht liegen, da mehr als jede zweite Beschäftigte mit ihrer Work-Life-Balance in einem IT-Unternehmen zufrieden ist. Auch das Jobangebot bietet genügend Potential. Also was ist der wirkliche Grund? 

IT-Unternehmen

  • Mangelnde Interessenförderung

    Ein Grund für den aktuellen Frauenmangel in der Branche könnte mit der Erziehung und Schulbildung zusammenhängen. Werden die Interessen im Kindesalter schon nicht gefördert, gehen sie verloren.   Es ist wohl in Deutschland immer noch der Fall, dass Jungs mehr mit technischem Spielzeug zu tun haben sollten als Mädchen. Traurig, aber wahr! Auch in vielen Schulen mangelt es an technischen Angeboten, durch die vermutlich mehr Mädchen ihr Interesse für diesen Bereich entdecken könnten. 

  • Klischeehafter Ruf der IT-Branche

    Eine andere Hürde mag der klischeehafte Ruf der IT in der Öffentlichkeit sein. Demnach ist die IT immer noch als reine Männerbranche gesehen, die überwiegend aus Nerds besteht, die Tag und Nacht Programmieren und nie das Tageslicht zu sehen bekommen. 

  • Fehlende Vorbilder

    Zudem fehlen den Frauen oft die Vorbilder in diesem Bereich. Denkt man an erfolgreiche Männer aus der IT-Branche fallen einem gleich Marc Zuckerberg oder Elon Musk ein, die auch heute noch in diesem Bereich tätig sind. Bei Frauen blickt man mit Marie Curie oder Lisa Meitner eher in die Vergangenheit als in die heutige Zeit

  • Zu hohe Männerquote am Arbeitsplatz

    Vielleicht mag der Männerüberschuss am Arbeitsplatz auch ein Grund sein, warum immer noch so wenig Frauen in der IT-Branche arbeiten wollen 

  • Gendergap bei der Bezahlung

    Der wahrscheinlich ausschlaggebendste Punkt ist die Bezahlung. In Deutschland besteht in der IT-Branche zwischen Mann und Frau ein Lohnunterschied von 18%. Sprich weibliche Fachkräfte verdienen in der Projektleitung im Durchschnitt 60.000€ im Jahr, Männer hingegen 11.600€ mehr. 

Frauen in der IT-Branche: Darum brauchen wir sie!

Nun gut, nun haben wir deutlich gemacht, dass die IT-Branche mehr Frauen braucht. Aber warum ist das so? Oder geht es hierbei einfach nur um die Zahl der Frauenquote?

Auch hier gibt es mehrere Gründe:

Again, there are several reasons:

 

Die Stärke gemischter Teams

Ein wichtiger Punkt für viele Unternehmen ist vor allem die Stärke gemischter Teams. Sie können nicht nur zu einem besseren Betriebsklima beitragen, sondern zudem die Produktivität erhöhen. Warum? Frauen haben oft ganz andere Herangehensweisen an bestimmte Dinge. Sie bringen oft neue kreative Ideen und andere Sichtweisen ins Unternehmen mit.

 

Höherer Umsatz durch Diversität

Unternehmen mit einer höheren Geschlechtervielfalt haben im Vergleich bessere Renditen als Wettbewerber mit geringer Diversität. Schaffen Unternehmen es, Frauen nicht nur einzustellen, sondern auch langfristig zu halten, sorgen sie damit auch automatisch für einen Wettbewerbsvorteil, der wiederum dann auf die Stärken der gemischten Teams zurückzuführen ist. 

 

Neue Sichtweisen für das Unternehmen

Männer und Frauen haben oft eine unterschiedliche Sichtweise und Betrachtungswinkel auf Dinge. Durch kreative Ideen können innovativere Problemlösungen entstehen, die die Leistung auf der Gesamtunternehmensebene steigern. 

Frauen-IT-Gründe

Frauen in der IT-Branche fördern

Auch wenn die Frauenquote in IT-Unternehmen ein grundsätzliches Problem ist, ist die Zahl der Frauen in leitenden Funktionen in der Branche in den letzten 2 Jahren gestiegen. Trotzdem besteht die Mehrheit des Teams oftmals aus Männern. Ebenso scheinen Frauen oftmals den Eindruck zu haben, dass Männer in ihrem Unternehmen schneller vorankommen als Frauen. 

Es liegt also an den Unternehmen, die Branche für Frauen attraktiver zu machen. Wir haben einige Punkte zusammengefasst, die helfen können, mehr Frauen zu rekrutieren:  

  • Mehr weibliche Vorbilder kommunizieren

    IT-Unternehmen sollten besonders ihre Mitarbeiterinnen zeigen. Zeigt, dass ihr stolz auf eure weiblichen Fachkräfte seid. Mithilfe von Mentoring-Programmen oder der Zusammenarbeit mit Schulen oder Universitäten könnt ihr Frauen und Mädchen zeigen, dass MINT auch weiblich sein kann und auch Mädchen rechnen, forschen, programmieren und konstruieren dürfen! Bereits auf Messen startet die Repräsentation des Unternehmens. Zeigt hier eure Mitarbeiterinnen aus unterschiedlichen Abteilungen. Denn um zukünftig mehr Frauen in die IT-Branche zu locken braucht es Role-Models und starke Frauen mit Führungsverantwortung als Vorbilder der Branche.

  • Förderung und Weiterbildung

    Oftmals ist es potenziellen Bewerberinnen gar nicht bekannt, wie spannend IT-Jobs eigentlich sein können. Es entstehen regelmäßig neue Berufsbilder in der IT. Welche Möglichkeiten es im eigenen Unternehmen gibt, lässt sich am besten live präsentieren. Programme zur Nachwuchsförderung oder Kooperationen mit Non-Profit Organisationen, die Veranstaltungen wie den „Girl´s Day“ durchführen, können eine gute Maßnahme für Unternehmen sein.

  • Kommunizieren der Benefits (Work-Life-Balance, Familienfreundlich)

    Wie bereits weiter oben erwähnt, geben weibliche Beschäftige aus der IT-Branche an, vor allem mit ihrer Work-Life-Balance sehr zufrieden zu sein. Das dies heutzutage ein immer wichtigeres Kriterium wird, ist nichts Neues. Gerade deshalb sollten Unternehmen der Branche genau diesen Aspekt kommunizieren, um mehr Frauen zu rekrutieren. Natürlich sollte man dabei immer ehrlich bleiben! Neben einer guten Work-Life-Balance ist es für viele Frauen wichtig, Familie und Beruf vereinen zu können. Entwickelt als Unternehmen Maßnahmen, die dies ermöglichen und kommuniziert dies offen.

  • Mentoring

    Viele IT-Berufe sind Frauen unbekannt und weitgehend von Männern dominiert und wirken daher eher weniger attraktiv. Mentoren-Programme können Einsteigerinnen in diesem Bereich unterstützen und ihnen eine gewisse Sicherheit geben. Eine intensive Einarbeitung durch eine:n Mentor:In, Workshops oder auch interne/externe Schulungen können viele IT-Berufe für Frauen reizbarer machen.

  • Aktive Rekrutierung von Frauen

    Sprecht Frauen aktiv an. Laut einer Studie von „Recuriting Trends“ finden es besonders weibliche Angestellte gut, wenn Social Media zur Personalbeschaffung eingesetzt wird. Zudem ist es eine gute Möglichkeit potenzielle Kandidatinnen an Hochschulen oder Universitäten anzusprechen.

  • Mehr Engagement auf Bildungsebene

    Eine sehr gute Möglichkeit ist es einen Schritt zurückzugehen, in die Universitäten und Schulen und dort aufzuzeigen, welche Karrieremöglichkeiten die IT-Branche bieten kann. Auch Praktika, Mentoring, Karriere-Coachings oder Hilfe bei der Netzwerkarbeit stellen weitere Möglichkeiten dar, Frauen beim Eintritt in die Technik- und IT-Welt besser zu unterstützen.

Unternehmen-IT

Fazit

Auch wenn IT-Unternehmen sich zum Ziel gesetzt haben, den Frauenanteil in ihrem Unternehmen zu erhöhen, sind Frauen immer noch stark in der Unterzahl und erfahren leider oftmals immer noch Diskriminierung oder Benachteiligung. Deshalb ist die Stärkung von Frauen in unserer Branche eine notwendige Aufgabe für die nächsten Jahre!

Wir bei Appmatics sind froh sagen zu können, dass unsere Frauenquote stetig wächst. Allein im Bereich des Testings haben wir eine Vielzahl an Studentinnen mit großem Interesse für digitale Anwendungen. Und auch in Führungspositionen ist der Männer-Frauen-Anteil mit 3 Frauen und 3 Männern ausgeglichen. Unsere UI/UX und Marketing Abteilungen besteht sogar ausschließlich aus Frauen. Insgesamt haben wir aktuell eine Verteilung von 149 Männern und 73 Frauen bei Appmatics.

Wir sind definitiv stolz auf unsere Frauenpower im Unternehmen und freuen uns auf alle weiteren IT-Interessierten Frauen, die in den nächsten Jahren noch in unser Team treten werden!